Als ich meine Praxis 1991 in St. Vit als Einzelkämpfer eröffnet habe, war die Welt der ambulanten Medizin noch halbwegs in Ordnung. Mittlerweile kämpfen wir gegen den zunehmenden Mangel an hausärztlichen Praxen, so das viele Patienten ohne eine entsprechende Betreuung bleiben müssen. Die Situation hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschärft und eine Entspannung ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Da Einzelpraxen es in diesem System immer schwerer haben, gegen die Rahmenbedingung zunehmend mächtiger werdender Krankenkassen und einem Bürokratisierungswahnsinn, dem offensichtlich niemand etwas entegen zu setzen vermag, ist mittlerweile ein Trend zu erkennen, in dem es zu Zusammenschlüssen von mehreren Praxissitzen unter dem Dach eines medizinischen Versorgungszentrums kommt. Hierdurch können bestehende Ressourcen natürlich wesentlich effektiver verteilt werden, auch die Besetzung durch Angestellte Ärzte und Ärztinnen stellt hier nicht das Wesentliche Problem dar, da auch Teilanstellungen und flexible Arbeitszeiten hier kaum ein Problem darstellen. Im Hinblick auf das Weiterbestehen meiner Praxis auch über meinen Ruhestandeintritt im Jahr 2028 hinaus habe ich mich jetzt entschlossen die Praxis in das MVZ EndoKonsil mit Sitz in Mettmann unter der Leitung von Professor Dr. med Christian Berg  einzubringen. Neben der Etablierung einer Endokrinologie an diesem Standort wird sich allerdings an den Praxisabläufen und ärztlichen Betreuungen keine wesentliche Änderung einstellen. Ich selbst bleibe bis zu meiner Berentung als leitender Arzt in dieser Einrichtung tätig. In der Übergangs Phase bitten wir um Verständnis, wenn es nicht immer in der gewohnten Schnelligkeit von statten geht, wenn Anliegen vorgebracht werden, da viele neue Tätigkeitsabläufe eingeübt werden müssen. Auch die bekanntermaßen schwierige Telefonsituation haben wir versucht durch Eintrichtung mehrerer Back Office Plätze zu entschärfen, aber der Andrang an Telefonanrufen sprengt nicht selten alle Kapazitäten, so dass häufig viel Geduld erforderlich ist.

SIe können uns aber auch Nachrichtenunter mail@endokonsilamemssee.de schicken, so dass wir uns dann später bei ihnen zurückmelden können. Wir arbeiten zudem auchunter der EInrichtung einer Videosprechstunde. 

Mittlerweile haben wir auch die Möglichkeit der E-Rezeptausstellung realisiert, so dass sie nach einer Medikamentenbestellung dirket ohne Rezept in die Apotheke ihrer Wahl gehen können und dort unter Vorlage ihrer Krankenversicherungskarte, das Medikament abholen.

Es besteht ebenfalls die Möglichkeit das Rezept als Code an die APP doktor-direkt zu senden, den die Apotheke dann ebenfalls auslesen kann und das Medikament identifizieren kann.  

Wir haben im September eine komplett neue IT installiert und gleichzeitig nach 30 Jahren auf ein neues Praxisverwaltungssystem umgestellt, um die umfangreichen Anforderungen von Seiten des Gesetzgebers erfüllen zu können. Leider mussten wir erleben, dass einige Zeitgenossen extrem unwirsch und auch beleidigend gegenüber dem Praxispersonal auftraten, da die Abläufe in den ersten  Wochen deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, weil sämtliche Bedienungsschritte erst eingeübt werden müssen. Wir geben uns wirklich alle Mühe, ihren Anliegen gerecht zu werden, aber ich bitte auch sie um Verständnis für die besondere Situation , in der wir uns befinden. Nicht Alles was uns aufgedrückt wird ist auch von uns gewollt und trotzdem müssen wir diesen Anforderungen genügen. Glücklicherweise gibt es auch Menschen, die diese Situation mit Humor nehmen und den immensen Druck, den unsere MItarbeiter und Mitarbeiterinnen verstehen können. Dies entschärft die Situation an der Anmeldung gewaltig, denn unter verbalen Attacken und Beleidigungen kann niemand seine Arbeit adäquat verrichten.

Leider mussten wir aber gerade in jüngster Vergangenheit erleben, wie das Personal auf Übelste angepöbelt und in ehrabschneidender Weise beleidigt worden ist. Dies toleriere ich nicht im Ansatz und werde in erneuten Vorommnissen auch nicht darauf verzichten, von unserem Hausrecht gebrauch zu machen. 

Bein uns ist jeder Mensch, der medizinische Hilfe benötigt herzlich willkommen, ohne Rücksicht auf Herkunft, Geschlecht, religiösen Überzeugungen . Wer aber diese Gastfreundschaft dazu mißbraucht , seine persönlichen Konflikte, Überzeugungen und Aggressivitäten auszuleben, der sollte sich darauf einstellen, Hilfe in Einrichtungen zu suchen, die bereit sind, solche Entgleisungen zu tolerieren. Toleranz und Empathie sind Attribute, die in unserer heutigen Gesellschaft offensichtlich dramatisch im Aussterben begriffen sind.

Vielen Dank für ihr Verständnis

 

Dr Andreas Runde
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