Es gibt sie noch , die stille Post. Aus absolut sicherer Quelle will man erfahren haben, dass Dr Runde nach Übergang der Praxis in ein MVZ in den Ruhestand geht. 

Irrtum!!! Mindestens bis 2028 stehe ich meinen Patient/innen noch uneingeschränkt zur Verfügung. Also sollten sie einmal gefragt werden, dann können sie eine sichere Antwort geben.

Was mich ein wenig traurig macht, sind Bemerkungen, dass die Praxis nicht mehr das ist, was sie einmal dargestellt habe. Das ist definitiv so, aber nicht jede Veränderung muss deshalb schlecht sein. Ich habe diese Praxis über 32 Jahre in totaler Eigenregie betrieben. Wieviel Arbeit und Freizeitverlust dies bedeutet, kann wohl nur jemand nachvollziehen, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat.Bei den ausufernden Bestimmungen jedoch ist das Führen einer Praxis ab einer bestimmten Größe allerdings nicht mehr zu leisten. Allein im letzten Jahr sind die Kosten durch ansteigende Gehälter, Inflation etc gravierend gestiegen und nachdem die Krankenkassen uns zunächst tatsächlich eine zweijährige Nullrunde angeboten hatten (frecher geht es nimmer) feiern sie jetzt einen Anstieg von 3,75% als wahren Meilenstein der Kostenerstattung. Sich selbst aber genehmingen sie sich jedes Jahr einen ordentlichen Schluck aus der Pulle, wenn es darum geht die ständig ausufernden Verwaltungskosten viel zu vieler Krankenkassen abzufangen. 

Wir haben aber auch mit massiven Personalproblemen zu kämpfen. So ist der Markt für medizinische Fachangestellte ebenso leergefegt wie die möglichen Aspiranten für eine Arztstelle. Für mich stellte sich die Frage, ob ich mit Eintritt in das Rentenalter den Schlüssel herumdrehe und die Praxis wegen Nachwuchsmangels endgültig schliesse, oder ob eine rechtzeitige Umorientierung das Weiterbestehen dieser Einrichtung garantieren kann. 

Denn Fakt ist: Schon heute ist die Suche nach einem Hausarzt/ärztin bereits ein frustrierendes Unterfangen. In den nächsten Jahren jedoch wird die Zahl der Inhaber geführten Arztpraxen ersatzlos abstürzen, da genau dieses Procedere die junge Medizinergeneration nicht mehr möchte. Sie wollen geregelte Arbeitszeiten, Ferien, Überstundenbezahlungen etc.Dies jedoch können nur noch größere Konstrukte wie medizinische Versorgungszentren leisten.

Dabei geht es natürlich um Optimierung von Abläufen und allgemeiner Kosteneinsparung, so dass einige liebgewordene Gewohnheiten nicht mehr geleistet werden können. 

Aber letztendlich geht es doch darum: Die medizinische Versorung der gesamten Bevölkerung aufrecht zu erhalten, die nun einnmal überwiegend ambulant stattfindet, ein Faktum, welches unser Gesundheitsminister vollkommen unbeachtet läßt und von großen medizinischen Superzentren träumt, die sicherlich vieles leisten können, aber nicht die wohnortnahe, tagtägliche Behandlung der Millionen von Patienten Tag für Tag.

Aus diesen Gründen möchte ich sie bitten, einfach einmal darüber nachzudenken, wenn sie sich im Wartezimmer darüber ärgern wieder zu lange warten zu müssen, oder nicht ihren Wunschpartner zu Gesicht bekomnmen , oder irgendein technisches Problem wieder einmal den Ablauf verzögert: Wir sind trotzdem für sie da, auch wenn die Zeiten sich gravierend ändern werden. Dies war meine Absicht, ihnen auch in den kommenden Jahren eine medizinische Betreuung zu gewährleisten. Leider wird in Deutschland viel zu schnell und viel zu oft gemeckert, wie schlecht es  uns Allen geht, nur dann muß man auch aktiv daran mitarbeiten, machbare Lösungen zu erarbeiten und mitzutragen. Wir können nicht jeden glücklich machen aber wir bemühen uns, sie adäquat medizinisch zu versorgen, auch wenn man jetzt mit einer Nummer aufgerufen wird, die einem den Weg in den bereitstehenden Raum angibt. Nicht wirklilch persönlich aber auch keine Katastrophe!